Zum [r]-Laut im Saterfriesischen
Update By: Henk
Date: januari 10, 2021
Von Henk Wolf
Obwohl Saterfriesisch dem niederländischen (West)Friesisch in manchen Hinsichten stark ähnelt, offenbart es dem westfriesischkundigen Sprachenliebhaber auch ständig wundervolle ‘exotische’ Eigenschaften. Eine davon ist der saterfriesische Umgang mit dem R-Laut.
Rechtschreibung
Wie im Westfriesischen ist im Saterfriesischen die vorherrschende Variante des R-Lauts das Zungenspitzen-R. Auch wie im Westfriesischen wurde dieses R im Silbenauslaut unmittelbar vor den alveolaren (‘Zahn-‘)Konsonanten /s/, /z/, /t/, /d/ gestrichen. Die westfriesische Rechtschreibung richtet sich hier nach dem etymologischen Prinzip: das längst verschwundene [r] wird konsequent geschrieben, wie folgende Wortbeispiele zeigen:
- oars [oəs] ‘anders’
- ferzen [fɛ:zn̥] ‘gefroren’
- koart [kwɑt] ‘kurz’
- wurd [vYt] ‘Wort’